NACHGEGRAGT BEI ALEXIA REDL

„ES GIBT VIEL ZU STAUNEN“

IM GESPRÄCH MIT DER AUSSTATTERIN

Liebe Alexia, du hast bei „Frida und der NeinJa-Ritter“ von Philipp Löhle die Ausstattung entwickelt, also das Bühnenbild, die Kostüme und die Requisiten entworfen. Das Stück ist eine ziemlich turbulente und abenteuerliche Reise durch sehr unterschiedliche Welten. Was war dein grundlegender Zugang beim Entwickeln? Von welcher Grund-idee wird dein Werk getragen?
Es sind sehr unterschiedliche und vor allem fantastische Welten, in die wir eintauchen, es sind Traumwelten, Farbwelten, absurde und komische Welten. Diese unwirklichen Bilder für unser Publikum und unsere Schauspieler:innen zu erschaffen, einen Raum zu entwickeln, der die vielen Schauplatzwechsel ermöglicht, hat mir großen Spaß gemacht.

Hast du dich in der Entwicklung der Kostüme von existierenden literarischen/künstlerischen und/oder realen Figuren inspirieren lassen und wenn ja von welchen? Was inspiriert dich allgemein in deiner Arbeit?
Der Ausgangsraum ist Fridas Zimmer, aus dem sich alles entwickelt. Ein Brettspiel (aus dem Kinderzimmer) wird zur Bühne der abenteuerlichen Reise, mit überdimensionalem Würfel und riesigen Spielfiguren. Einfache, klare, geometrische Formen und Farben bestimmen die Ausstattung. Es ist ein Spiel mit Kreisen, Linien und Körpern sowie mit Proportionen, die mir ermöglichen, unwirkliche Welten entstehen zu lassen. Spielsachen begegnen uns an verschiedenen Schauplätzen als Bühnenelemente, vergrößert oder wie durch eine Lupe betrachtet. Wir treffen auf seltsame Gestalten, es sind Kunstfiguren in Farbe und Form, humorvoll überzeichnete Charaktere. Je tiefer wir in die Welten eindringen, desto skurriler werden die Wesen. Manchmal sind es Objekte, die Teil einer Figur sind oder Figuren verkörpern, ein anderes Mal sind es Puppen, die meine Kollegin Andra Siragusa dafür extra angefertigt hat.

Welche der Figuren bzw. Welten haben dich am meisten interessiert und welche am meisten herausgefordert? Mich interessieren alle Figuren, jeder auch noch so kleinen Figur schenke ich die gleiche Aufmerksamkeit wie der Hauptperson. Die Groll-Szene war am kniffligsten!  Durch die Aufteilung der Rolle des Grolls auf mehrere Schauspieler:innnen wirkt er größer, imposanter und auch ein bisschen furchterregend.

Hast du ein Lieblingsrequisit, Lieblingskostüm und/oder Bühnenelement?
Mein Lieblingselement ist die Torte, weil hier alles vereint  und auch etwas verrückt ist: Bühnenbildelement, Requisit, Kostüm und Maske sowie Puppenbau.

Es gibt viel zu Staunen!

Das Interview führte Dramaturgin Tanja Peball anlässlich der UA im September 2024.