Patricks Trick

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Titelschriftzug des Theaterstücks PATRICKS TRICK im Next Liberty Theater in Graz
von Kristo Šagor
10+
5. - 8. Schulstufe
Foto von Schauspieler:innen auf der Bühne im Next Liberty Theater in Graz
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Wenn Eltern nachts in der Küche flüstern, wollen sie etwas geheim halten. Doch der elfjährige Patrick findet bald heraus: Er wird einen Bruder bekommen! Super! Also, eigentlich wollte er immer einen coolen, älteren Bruder, aber daraus wird wohl nichts, also: Super! Aber das ist noch nicht alles, was er aus der Küche hört: Sein Bruder wird vielleicht nie richtig sprechen lernen. Wieso das denn? Das kann doch nicht so schwer sein – Patrick ist optimistisch und sicher, dass es eine Möglichkeit geben muss, zu helfen, also macht er sich daran, gute Ratschläge einzuholen: Mit der Unterstützung seines Bruders in spe fragt er sich von seinem besten Freund über den gefährlichen Danijel zum kroatischen Boxer, über die nette Deutschlehrerin und die behinderte Gemüsefrau zu „Professor Milch“, die alle auf ihre Art, mit dem, was sie wissen und sind, versuchen, ihm zu helfen. Und schon bald wird klar, wie viel man lernt, wenn die Fragen nur drängend genug sind, und dass es zu „normal“ ziemlich viele Alternativen gibt.

Was ist schon „normal“?

Der junge, vielfach preisgekrönte Autor Kristo Šagor hat mit „Patricks Trick“ ein raffiniert erzähltes, philosophisches Jugendtheaterstück über Sprache und Identität, Erwachsenwerden und Welterfahren geschaffen, das sich (zu-)traut, mit skurriler, origineller Fantasie, sprachlicher Finesse und feinem Humor große Fragen und großartige Facetten zu einem sensiblen Thema für ein Publikum ab 10 Jahren auf die Bühne zu bringen.

Beim  STELLA 2017, dem ersten österreichweiten Preis für herausragende Leistungen im Bereich von Theater und Tanz für junges Publikum, wurden aus 130 gesehenen Stücken 19 Nominierungen in 5 Kategorien ausgesprochen – das Next Liberty war in den Kategorien Bestes Jugendstück sowie Beste darstellerische Leistung nominiert.

Bei der großen Gala am Landestheater Salzburg ging schließlich der Preis für die beste darstellerische Leistung an die Grazer Next Liberty-Ensemblemitglieder Michael Großschädl und Christoph Steiner.

„In ‚Patricks Trick‘ wird das Publikum schon beim Einlass Zeuge von zwei großartigen Spielern. Christoph Steiner und Michael Großschädl kicken für sich, für uns und vor allem zum Spaß und mit einer unglaublichen Spielfreude, die sie die nächste Stunde nicht mehr verlässt. Ihre Energie ist umwerfend, ihre Genauigkeit beeindruckend und ihre Schlagfertigkeit und ihr Schmäh nehmen das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde der Aufführung ein. Dass diesen beiden Schauspielern ein sehr präziser und zurückhaltender Regisseur zur Seite stand, sei hier der Vollständigkeit halber auch erwähnt, nicht zuletzt, weil es um Zusammenspiel geht.“ (Aus der Laudatio)

Premiere am 12. Jänner 2017

Inszenierung Helge Stradner Ausstattung Denise Heschl Lichtgestaltung Michael Rainer Dramaturgie Dagmar Stehring Regieassistenz Julia Zach

MIT Christoph Steiner & Michael Großschädl

Presse-
Stimmen

  • Kronen Zeitung
    Christoph Hartner

    „Tiefe & Tempo, Würde & Witz!
    Eine eierlegende Wollmichsau des Jugendtheaters bringt das Next Liberty mit ‚Patricks Trick‘ – ab 10 Jahren – auf die Bühne. Christoph Steiner und Michael Großschädl fesseln 50 Minuten lang mit Tempo, Tragweite und Spielwitz. Wie leicht doch das Schwierige anmuten kann, wenn echtes Theater-Herzblut fließt! In seinem oft prämierten Stückt konfrontiert der junge Deutsche Kristo Šagor den jugendlichen Patrick (Christoph Steiner) mit einem ungeborenen Bruder. Dieser wird behindert sein, vielleicht nie richtig sprechen können. Das wirft tausend Fragen auf, die nicht nur Patrick brennend interessieren sollten: zu Normalitätsbegriff, Spracherwerb, Umgang mit dem Schwierigen. Patrick sondiert sie in den Dialogen mit dem Bruder, mit schrägen Freuden, Boxtrainern, Lehrern – Rollen, die Michael Großschädl ungezwungen und sekundenschnell wechselt. Das ist so lehr- wie abwechslungsreich, bietet herrliche Pointen und tiefe Momenten für alle Generationen im Saal. Tröstend reift die Einsicht, dass letztlich jeder irgendwie ‚anders‘ ist.

  • Kleine Zeitung
    Elisabeth Willgruber-Spitz

    „Helge Stradner inszeniert Kristo Šagors preisgekröntes Jugendstück ‚Patricks Trick‘ mit viel Witz am Next Liberty.
    Ein Sprachstück für einen neuen Erdenbürgen mit besonderen Bedürfnissen. Kein Rührspiel. Kein Mitleidsdrama. Stattdessen wird Kommuniktion ins Blickzentrum gerückt. Verständigung, wenn man etwa nicht vertraut ist mit den Worten in einem fremden Land oder die Deutung lyrischer Bilder. Und natürlich Nonverbales wie Zuhören. Kristo Šagors preisgekröntes Jugendstück beleuchtet alle Facetten des menschlichen Austauschs. Und Christoph Steiner bringt ‚Patricks Trick‘ im Next Liberty mit der ungebrochenen Freude und frischen Wissbegierde eines Elfjährigen, der sich sehnlich einen Bruder wünscht. Dass der vielleicht nie richtig wird sprechen können, wie er von den Eltern erlauscht, treibt ihn auf die Suche nach erhellenden Antworten und das Publikum in den Zirkel intelligenter Sichtweisen, derer Kernweisheit nicht ‚normal‘ als Gegenteil von ‚behindert‘ definiert, sondern ‚unbehindert‘. Bravourös balanciert Regisseur Helge Stradner zwischen Aufklärung und Unterhaltung, die Andersartigkeit den Schrecken nimmt und mit lockerer Selbstverständlichkeit nicht an Witz spart. Da gibt der famose Verwandlungskünstler Michael Großschädl den Ton an, wenn zwischen schlichten gelben Blöcken von Denise Heschl zwölf Rollen auf einen Schlag die begeisterten Zuschauer auf Trab halten. […] Sehenswert!“