Wenn Eltern nachts in der Küche flüstern, wollen sie etwas geheim halten. Doch der elfjährige Patrick findet bald heraus: Er wird einen Bruder bekommen! Super! Also, eigentlich wollte er immer einen coolen, älteren Bruder, aber daraus wird wohl nichts, also: Super! Aber das ist noch nicht alles, was er aus der Küche hört: Sein Bruder wird vielleicht nie richtig sprechen lernen. Wieso das denn? Das kann doch nicht so schwer sein – Patrick ist optimistisch und sicher, dass es eine Möglichkeit geben muss, zu helfen, also macht er sich daran, gute Ratschläge einzuholen: Mit der Unterstützung seines Bruders in spe fragt er sich von seinem besten Freund über den gefährlichen Danijel zum kroatischen Boxer, über die nette Deutschlehrerin und die behinderte Gemüsefrau zu „Professor Milch“, die alle auf ihre Art, mit dem, was sie wissen und sind, versuchen, ihm zu helfen. Und schon bald wird klar, wie viel man lernt, wenn die Fragen nur drängend genug sind, und dass es zu „normal“ ziemlich viele Alternativen gibt.
Was ist schon „normal“?
Der junge, vielfach preisgekrönte Autor Kristo Šagor hat mit „Patricks Trick“ ein raffiniert erzähltes, philosophisches Jugendtheaterstück über Sprache und Identität, Erwachsenwerden und Welterfahren geschaffen, das sich (zu-)traut, mit skurriler, origineller Fantasie, sprachlicher Finesse und feinem Humor große Fragen und großartige Facetten zu einem sensiblen Thema für ein Publikum ab 10 Jahren auf die Bühne zu bringen.
Beim STELLA 2017, dem ersten österreichweiten Preis für herausragende Leistungen im Bereich von Theater und Tanz für junges Publikum, wurden aus 130 gesehenen Stücken 19 Nominierungen in 5 Kategorien ausgesprochen – das Next Liberty war in den Kategorien Bestes Jugendstück sowie Beste darstellerische Leistung nominiert.
Bei der großen Gala am Landestheater Salzburg ging schließlich der Preis für die beste darstellerische Leistung an die Grazer Next Liberty-Ensemblemitglieder Michael Großschädl und Christoph Steiner.
„In ‚Patricks Trick‘ wird das Publikum schon beim Einlass Zeuge von zwei großartigen Spielern. Christoph Steiner und Michael Großschädl kicken für sich, für uns und vor allem zum Spaß und mit einer unglaublichen Spielfreude, die sie die nächste Stunde nicht mehr verlässt. Ihre Energie ist umwerfend, ihre Genauigkeit beeindruckend und ihre Schlagfertigkeit und ihr Schmäh nehmen das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde der Aufführung ein. Dass diesen beiden Schauspielern ein sehr präziser und zurückhaltender Regisseur zur Seite stand, sei hier der Vollständigkeit halber auch erwähnt, nicht zuletzt, weil es um Zusammenspiel geht.“ (Aus der Laudatio)
Premiere am 12. Jänner 2017
Inszenierung Helge Stradner Ausstattung Denise Heschl Lichtgestaltung Michael Rainer Dramaturgie Dagmar Stehring Regieassistenz Julia Zach
MIT Christoph Steiner & Michael Großschädl