Schwein gehabt!

Rosige Zeiten für Pechvögel. Musikalische „Schweinereien“ bescheren ein saugutes Finale.

Wer Forkel mit Nachnamen heißt, kriegt schnell einen Spitznamen verpasst. Schweinchen genannt zu werden, stört Veronika ja nicht. Was schmerzt, ist das Gefühl ein vom Pech verfolgter Tollpatsch zu sein, dem garantiert jeder Luftballon zerplatzt und der als Torfrau nicht einmal einen lahm am Rasen daher rollenden Elfmeterball halten kann. Kabarettistin und Fußballerin Christina Kiesler, die schon 50 Tore schoss, meistert die schräge Rollenherausforderung im Next Liberty mit einsamer Klasse und erhält in „Schwein gehabt!“ solidarische Hilfe von drei Namensvettern.

Nach dem Bilderbuch von Henning Löhlein und Werner Holzwarth, der auch die vorwiegend an den Melodien der Comedian Harmonists orientierten Songs schrieb (musikalische Leitung Felix Klengel), hat Martin Brachvogel ein Familienmusical geschaffen und inszeniert, das aus den Pannenerlebnissen genüsslichste Theaterpralinen formt. Mit dem gesangsfreudigen Trio Schweinekönig Martin Niederbrunner, dessen Ministern Christoph Steiner und Helmut Pucher ist zum Saisonfinale der wohl witzigste, das Vorpremieren-Publikum begeisternde Hit dieser Spielzeit gelungen. Ob als Rampensau bei der Namensvorstellung oder als schüchterner Poet, beweist Steiner einmal mehr Perfektion in allen Gefühlslagen, während Puchers selbstgefällige Nonchalance zum Grunzen köstlich ist. Lisa Horvaths bilderbuchreife Ausstattung rundet das Erlebnis ab. Prädikat: saugut!

Saugute Suche nach dem Glück. Das am Freitag uraufgeführte Familienstück von Martin Brachvogel und Kinderbuch-Autor Werner Holzwarth am Next Liberty Graz ist ein saulustiger Erfolg.

Grunz, grunz, grunz! Wenn Christoph Steiner sich vorstellt, wackelt sein Rüssel. Schon in den ersten Minuten ahnt man beim neuen Familien-Musical „Schwein gehabt“ im Grazer Next Liberty: Das werden lustige 75 Minuten.

Veronika Forkel (Christina Kiesler), auch Schweinchen genannt, hat Pech. Ihr Luftballon fliegt weg, ihre Schulsachen kullern aus dem Rucksack und den Elfmeter hält sie nicht. Und weil sie so ein „Pechschweinchen“ ist, vermeidet sie alles, was schieflaufen könnte. Eine Schweinerei – wären da nicht drei Schweine, die ihr zur Hilfe eilen.

Martin Niederbrunner, Christoph Steiner und Helmut Pucher gehen in ihren tierischen Rollen so auf, dass es kaum wundern würde, wenn ihnen die Schweineohren angewachsen wären. Sie singen und spielen mit einer beeindruckenden Körperlichkeit und lassen auf der Bühne so richtig die Sau raus.

Detailverliebt und rosarot
Regisseur Martin Brachvogel schmückt die rosarote Inszenierung bis ins letzte Detail mit einer riesigen Portion Liebe aus. Die Botschaft sitzt: Lass dich nicht entmutigen, denn Freundschaft verleiht Superkräfte. Ein saulustiges Stück für die ganze Familie und eine saustarke Leistung des Ensembles. Nicht verpassen!