Der Koffer der Adele Kurzweil

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Coverbild: Next Liberty_Theater für Kinder in Graz_Stücke_Der Koffer der Adele Kurzweil
von Thilo Reffert und Manfred Theisen / nach dem gleichnamigen Jugendroman
Wiederaufnahme
14+
ab der 8. Schulstufe
Next Liberty_Theater für Kinder in Graz_Stücke_Der Koffer der Adele Kurzweil
Di. 28. Jan. Tickets
10:30 bis ca. 12:10
Di. 28. Jan. Tickets
19:00 bis ca. 20:40
Mi. 29. Jan. Tickets
10:30 bis ca. 12:10
Inszenierung: Esther Felicitas Muschol
Ausstattung: Fabian Lüdicke
Kostüme Wiederaufnahme: Isabel Toccafondi
Musik: Maurizio Nobili
Video: Roland Renner
Dramaturgie: Dagmar Stehring
Regieassistenz: Johanna Ortner
Mara / Adele (Dele): Simone Leski
Gisela, Adeles Mutter: Yvonne Klamant
Bruno, Adeles Vater: Martin Niederbrunner
Sepp, ein Grazer Grenzbeamter / André, Junge in Auvillar: Christoph Steiner
Dame im Zug / Daniele / Marianne, Mädchen in Auvillar: Lisa Rothhardt
Heinz Röthke / Gernot, Geheimdienstler / Gendarm in Paris / Henri, Gendarm in Auvillar: Helmut Pucher
Gerda, Adeles Freundin in Graz / Anna, Adeles Freundin im Heim: Christina Kiesler
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„Da war ein Mädchen, so alt wie ich, mit einem Koffer, so wie meiner.“ Mara, eine junge Frau, versucht sich einem Stück (Stadt-)Geschichte anzunähern: 1938 musste die 13-jährige Adele ihren Koffer packen und ihre Heimat Graz verlassen. Hunderttausende Jüdinnen und Juden waren wie sie und ihre Eltern auf der Flucht, verfolgt von den Nationalsozialisten, im Gepäck die Hoffnung auf ein besseres Morgen. Adele träumte davon, einmal Modezeichnerin zu werden, drüben in Amerika. Ihre Flucht führte sie über die Schweiz, nach Paris und weiter nach Südfrankreich. Ihr Koffer fand sich erst Jahrzehnte später auf einem Dachboden wieder, er hat die Reise der Familie mitgemacht, bis auf die letzte Etappe, die sie in das Vernichtungslager Auschwitz führte, in den Tod. Zwischen Adeles Abreise und dem Koffer liegen vier Jahre. Vier Jahre Ungewissheit. Vier Jahre, die man sich kaum vorstellen kann. Aber sollte.

RÜCK-SICHT NEHMEN

„Viel besser kann man die Traumata der Geschichte einem jungen Publikum (ab 14) nicht vergegenwärtigen.“ (Kronen Zeitung) Das im Auftrag des Next Liberty entstandene Theaterstück nach Manfred Theisens gleichnamigem Roman regt zum Hinschauen und Aufhorchen an und sorgte bereits bei seiner Uraufführung 2020 für große Aufmerksamkeit und äußerst positive Rückmeldungen; aufgrund der großen Nachfrage werden Adeles Geschichte und die damit aufkommenden, ebenso aktuellen wie drängenden Fragen in Esther Muschols berührender und eindringlicher Inszenierung auch in der Spielzeit 2024/25 wieder auf der Bühne sicht- und erlebbar gemacht.

Tipp: „GehDenkMal – Ein interaktiver Audiowalk durch Graz zwischen damals und heute“

Wer war Adele Kurzweil? Dieses junge Mädchen, das hier in Graz gelebt hat, bis sie 1938 mit ihren Eltern vor den Nationalsozialisten fliehen musste? Wie war es, die Koffer packen, sich verabschieden, ins Ungewisse aufbrechen zu müssen und dabei nicht zu wissen, wann oder ob man wiederkommt?​​​​​​​​
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Ausgehend von diesen Gedanken und den in Gedenken an die Familie Kurzweil verlegten Stolpersteinen in der Schröttergasse (Geidorf) bietet unser neuer multimediale, interaktive Stationen-Spaziergang „GehDenkMal“ über das kostenlose App „Actionbound“ allen Interessierten die Gelegenheit, per Smartphone eine etwa 1,5-stündige interaktive Spurensuche durch Graz „anzugehen“, mehr über Adele Kurzweil zu erfahren, drängende Frage- und Aufgabenstellungen zu bewältigen, selbst Puzzleteile zu sammeln, zu recherchieren und (u. a. beim Historiker des Vertrauens) nachzufragen, um sich ein (akustisches) Bild davon zu machen, wie Adeles Graz ausgesehen, sich angefühlt haben könnte, wie die politische Situation sich zugespitzt, den Alltag verändert und – wie im Fall der Kurzweils – unmöglich gemacht hat. Und wie viel dieses Damals mit unserem Heute zu tun hat.​​​​​​​​

Das sagen die Besucher_innen:


NACHGEFRAGT

„Deshalb ist es wichtig, politisch zu sein“ - Im Gespräch mit dem Autor Manfred Theisen

Jetzt lesen
Next-Liberty_Kindertheater in Graz_DER KOFFER DER ADELE KURZWEIL_Thilo Reffert

NACHGEFRAGT

„Wir wollen das Zusammendenken ja anregen und nicht stellvertretend ausführen.“ - Im Gespräch mit dem Autor Thilo Reffert

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Interaktiver Audiowalk des Next Liberty Theater in Graz

BOUND UP YOUR GRAZ! 

Der interaktive Audiowalk „GehDenkMal“ ist theatraler Stadt-Spaziergang, auditive Zeitreise, bewegte und bewegende Erinnerungskultur in einem und bringt ein wichtiges Stück Grazer (Stadt-)Geschichte schrittweise näher.

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Next Liberty Kindertheater in Graz_NEXTRA_Podcast_(c) Stella

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Dein Extra in Podcastform! Kurze Features informieren unterhaltsam und unkompliziert über Hintergründe der Produktionen, die Leading-Teams, Kostüm- und Bühnenbilder, bieten Musikbeispiele, Audiomittschnitte und vieles mehr.

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  • Geschichte, die uns alle angeht Mit „Der Koffer der Adele Kurzweil“ wird im Next Liberty ein wichtiges Stück (Grazer Stadt-) Geschichte nacherzählt, das nahe- und uns alle angeht.

Das gibt's
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Theater geht uns nicht nur unter die Haut und ans Herz, es geht uns etwas an. Wir schauen zu, nach und hinter den Vorhang. Für und mit euch.

  • EXTRA-STOFF (schriftliches Begleitmaterial zur unterrichtsunterstützenden Vor- und Nachbereitung für Pädagog_innen)
  • Der Next Liberty-Podcast „EXTRA-HÖR-STOFF” – „In Österreich MUSS man sich mit dem Thema beschäftigen!“ – Im Gespräch mit Viktoria Krenn und Christoph Kugler vom ‚Museum für Geschichte‘ über die Chancen und Herausforderungen (Erinnerungs-)Kulturvermittlung (auf der Next Liberty-Website & auf Spotify)
  • NACHGESPRÄCHE im Anschluss an den Vorstellungsbesuch (auf Anfrage, kostenlos) in Kooperation mit dem Museum für Geschichte
  • AUDIOWALK mit dem Actionbound „GehDenkMal – (M)eine Spurensuche zu Adele Kurzweil“

IN DER MATERIE

„In Österreich MUSS man sich mit dem Thema beschäftigen!“ – Im Gespräch mit Viktoria Krenn und Christoph Kugler vom ‚Museum für Geschichte‘ über die Chancen und Herausforderungen (Erinnerungs-)Kulturvermittlung.

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Presse-
Stimmen

  • Kronen Zeitung
    Christoph Hartner
    26.01.2020

    „Ein bewegendes Ereignis!
    Aus dem Publikum erhebt sich eine Stimme: „Ich bin Mara und ich möchte etwas herausfinden.“ Am Handy hat Mara Fotos von alten Dokumenten, die vom Abtransport von tausenden Juden erzählen: „Diese Briefe gibt es wirklich“, sagt sie, „einer muss sie geschrieben haben.“ Und schon beginnt sich hinter ihr auf der Bühne die Vergangenheit zu materialisieren – zuerst erscheint der Nazi-Scherge, der die Zeilen geschrieben hat; dann die Eltern jenes jüdischen Mädchens aus Graz, in dessen Rolle Mara schlüpfen wird: Adele Kurzweil.
    Das wahre Schicksal der Adele Kurzweil

    Adele war 13 Jahre alt, als sie 1938 mit ihrer Familie aus Graz flüchten musste. Doch auch im südfranzösischen Auvillar waren sie nicht sicher vor den Klauen der Nazis. Der Koffer für die Weiterflucht war bereits gepackt – doch er blieb zurück, als Adele und ihre Familie 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden.
    Seit der Koffer dort 1990 auf einem Dachboden wiederentdeckt wurde, ermöglicht er einen Einblick in das tragische Schicksal von Jugendlichen wie Adele. Und dient nun als zentrale Metapher für eine theatrale Annäherung an den Stoff, in dem die Fakten über das Leben Adeles mit den Mitteln der Fiktion zu einer Geschichte verbunden werden.
    Historisches Mädchen mit heutigem Flair
    Wie muss sich eine Jugend auf der Flucht angefühlt haben? Dieser Frage geht das Stück nach, lässt das Gestern mit dem Heute verschmelzen. Wenn Adele sich etwa trotz Krieg und Verfolgung einem Moment jugendlicher Leichtsinnigkeit mit einem jungen Franzosen hingibt, tanzt sie (ganz gegenwärtig) zu „Bad Guy“ von Billie Eilish. Und letztlich landet auch Maras Handy im Koffer von Adele.
    Esther Muschol unterstreicht mit ihrer unpathetischen und doch so intensiven Inszenierung die Zeitlosigkeit des Stoffes. Fabian Lüdicke hat eine Bühne gebaut, die das Gefühl, nur Bruchstücke einer Vergangenheit erahnen zu können, wunderbar unterstreicht.

    Viel besser kann man die Traumata der Geschichte einem jungen Publikum (ab 14) nicht vergegenwärtigen.“

  • Kleine Zeitung
    Elisabeth Willgruber-Spitz
    26.01.2020

    „Langsam schleicht sich das Unbehagen an. Wenn Simone Leski als rechte Grazer Maid ihre jüdische Freundin in der Öffentlichkeit meidet; Michael Großschädl den Sepp raus- und die junge Adele sein Uriniertes aufwischen lässt. „Niemandem trauen, mit keinem sprechen.“ Bitter von einer 17-Jährigen kurz vor ihrer Ermordung 1942 in Auschwitz: „Ich will einfach nicht ungeküsst sterben!“
    Standing Ovations, auch von jungem Publikum, bei der Uraufführung von „Der Koffer der Adele Kurzweil“ mit den anwesenden Autoren Thilo Reffert und Manfred Theisen im Next Liberty. Hervorragend hat Esther Felicitas Muschol die Flucht- und Vernichtungsgeschichte des Mädchens und ihrer Eltern (Yvonne Klamant und Martin Niederbrunner) auf Fabian Lüdickes Holzschachtel-Drehbühne umgesetzt. Leise (auch Maurizio Nobilis Musik), lebendig vermittelt, narrativ, mit Kurzszenen und einer phänomenalen Amelie Bauer als Protagonistin, Freundin und Lotsin in die von Helmut Pucher als Hakenkreuz-Scherge verkörperte Nazizeit. Erschütternd 75 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz.“